Fernweh… warum muss es denn gleich weh tun und dann auch noch so fern sein? Ist es denn nicht oft so, dass wir nach dem streben, was gerade fehlt? Bekommen wir nicht gleich wieder Heimweh, wenn es uns gelungen ist, mal raus zu kommen?
Einige Autor*innen dieser Ausgabe antworten auf diese Fragen mit „Nein“. Sie machen deutlich, dass wir unseren Explorationsdrang oft schon vor der Haustüre befriedigen können. Die abenteuerliche „Schatzsuche für Erwachsene“ (für Kinder ebenso) beginnt bei Kathrin Magdeburg in den Wäldern vor ihrer Haustür und in diesem Heft auf Seite 9. Till Borgmann berichtet auf Seite 17, wie ein Ausbrechen aus dem Alltag dazu führen konnte, dass die jungen Menschen, die nach Deutschland flüchteten, für einen Tag ihre Sorgen und Traurigkeiten vergaßen. Und während wir hier schwulstig versuchen, mit Begriffen wie „Explorationsdrang“ oder dem Verpsychologisieren von Fernweh diesem Stück eine saubere Richtung zu geben, macht es ein Kind aus dem Clearinghaus deutlich schlauer und sagt verblüffend einfach auf Seite 8: „Natur macht Spaß, das muss mir keiner erklären, das finde ich selbst heraus.“
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Ausgabe 148 – Oktober 2022
Wie wär’s mal wieder mit Spielen in der Natur? // Natur vor der eigenen Haustür // Natur zwischen Moor, Wald und Heide genießen // Schnitzeljagd 2.0 // Was wir gegen Fernweh tun können