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Die neue Wohngruppe wächst

Intensiver Austausch zu Trauma, Methodenvielfalt und eigener pädagogischer Haltung.

Mit der Intensivpädagogischen Wohngruppe Lünne ist ein neues gruppenpädagogisches Angebot der Backhaus Kinder- und Jugendhilfe (BKJH) im Emsland entstanden, in dem konzeptionell mit dem traumapädagogischen Ansatz gearbeitet wird.
Um dem Team das Thema Trauma näherzubringen und die Kolleg_innen bestmöglich auf ihre Tätigkeit mit den jungen Menschen vorzubereiten, traf sich Sabine Wieczorkowsky, Bereichsleitung und Therapeutin für Traumatologie und Traumatherapie, im August 2020 mit ihnen zu einem zweitägigen intensiven Workshop in der Wohngruppe.
Eine Mischung aus Theorie und Praxis, aus Fachwissen, praxisbezogenen Fragen und praktischen Übungen, schaffte Vielseitigkeit und Abwechslung. Das Team näherte sich dem Begriff Trauma und grenzte diesen mit Hilfe verschiedener Modelle und Ansätze für sich ein. Zudem kam die therapeutische Wendepuppe Paul und Paula zum Einsatz, die den jungen Menschen auf anschauliche Weise erklären soll, was während einer Traumatisierung in den drei Ebenen des Gehirns passiert, obwohl das Ereignis schon längst vorbei ist.
Weiter ging es um das Trauma-Schema, das für alle jungen Menschen in der Wohngruppe erarbeitet wird, da die Identifizierung des Auslösers im Zusammenhang mit einem Trauma dadurch effizienter und somit die Gestaltung des Alltags der jungen Menschen gelingender und stressfreier gelebt werden kann. Und auch die eigene pädagogische Haltung haben die Kolleg_innen kritisch hinterfragt.
Bei verschiedenen Imaginationsübungen konnte das Team schließlich den positiven Effekt solcher Übungen selbst erspüren und daran arbeiten, die eigene Hemmschwelle herabzusetzen.
Frau Wieczorkowsky blickt auf zwei gelungene Tage zurück, bei der die Zeit dank der motivierten und konzentrierten Kolleg_innen „wie im Flug verging“.