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„Was Sie machen, ist so wertvoll!“

Profifamilien® treffen sich zum fachlichen Austausch beim Kolloquium in Meppen

Nach eineinhalb Jahren coronabedingter Pause trafen sich am 23.09.2021 sieben neue Profifamilien® (Erziehungsstellen) der Backhaus Kinder- und Jugendhilfe (BKJH), einige Erziehungs- und Bereichsleitungen sowie Geschäftsführerin Yvonne Krieger zum Kolloquium in Meppen. Der fachliche Austausch bildet den Abschluss des 14-teiligen Kurs, den Interessierte zur Vorbereitung auf den Job als Profifamilie® bei den Erziehungsleitungen in den Pädagogischen Zentren in ihrer Nähe durchlaufen und der sie dazu qualifiziert, jungen Menschen, die dauerhaft nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können, in der eigenen Familie als Erziehungsstelle ein neues Zuhause zu geben.
Das Kolloquium startete mit einem Rundgang mit Informationen zu verschiedenen Konzepten der BKJH. Anschließend gingen die neuen Profifamilien® im Café KiM mit den Erziehungs- und Bereichsleitungen und Geschäftsführerin Yvonne Krieger in den fachlichen Austausch. „Ich freue mich, wenn Familien jungen Menschen eine neue Heimat geben. Was Sie machen, ist so wertvoll!“, sagt Frau Krieger. Die Profieltern nahmen an Vorbereitungskursen in Aurich, Oldenburg und Bippen teil und stellten nacheinander ihre wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Vorbereitungskurs der Runde vor.
An einem selbstgestalteten Holzbrett mit gespannten Fäden verdeutlichte eine Profimutter aus dem Kurs in Aurich, wer alles „um das Kind kreist“ und der Erziehungsstelle von außen hilft. „Das System Profifamilie® wird von den Ehrenamtler_innen zusammengehalten.“, verdeutlicht Frau Krieger. Eine andere Teilnehmerin aus Aurich führte an, dass es notwendig sei zu schauen, was junge Menschen benötigen, um ihnen bestmöglich einen zweiten Start im Leben zu geben.
Die Gruppe aus Oldenburg brachte das Logo der BKJH als Holzpuzzle mit, bei dem jedes Teil für etwas steht, was eine Profifamilie® braucht. Schritt für Schritt fügten die Profieltern die Teile Elternfunktion, Offenheit, Flexibilität, Zuhören, Bereitschaft mit anderen zusammenzuarbeiten, Ausgeglichenheit und Selbstfürsorge, Geduld und Leitbild „Kind im Mittelpunkt“ zusammen.
Mit dem Thema Nachnähren beschäftigten sich Profieltern aus dem Kurs in Bippen. Sie lasen das Märchen „Der unsichtbare Tanz“ von sich und ihrem aufgenommenen Jungen vor. Die Geschichte handelt von einem besonderen Tanz, den nur die Familie sieht und bei dem sie in ungewisser Schrittfolge in ihrem Alltag mehrere Schritte nach vorne und zurückgeht. Frau Krieger weist darauf hin, dass alle mal an den Punkt kommen, wo es fünf oder sechs Schritte zurückgeht und dass es wichtig sei, gut auf sich aufzupassen und einerseits sein Haus zu öffnen, aber auch das System zur Unterstützung für sich zu nutzen.
„Der Esel im Brunnen“ hieß eine weitere Geschichte, die Profieltern aus Bippen vorstellten. Symbolisch dazu stellten sie Sandhaufen mit Begriffen wie Fehlerfreundlichkeit, Vertrauen, Wertschätzung, Lachen, Beziehung und Zeit in die Mitte, die in einer Erziehungsstelle wichtig sind. Der Austausch über Schlüsselmomente aus den Vorbereitungskursen und über die Gründe für die Entscheidung, Erziehungsstelle zu werden, durfte ebenfalls nicht fehlen. Dabei verdeutlichte Frau Krieger, dass der richtige Zeitpunkt wichtig sei, um einen jungen Menschen aufzunehmen und dass das Bindungssystem der BKJH bedeute, dass alle an einem Strang ziehen.
Die Erziehungsleitungen überreichten den Profifamilien® ihre Zertifikate und gaben ihnen ein symbolisches Geschenk mit auf den Weg. Feierlich wurde das Glas erhoben und bei Essen und Getränken ließen die Beteiligten den Abend gemütlich ausklingen.